Ich bin ja nun kein Hardcore-Fußballfan. Ich habe natürlich in meiner Jugend einmal selber gespielt und fiebere auch immer für noch irgendwie „meinen“ Verein, war aber seit Jahren nicht mehr im Volksparkstadion. Trotzdem würde ich mich als HSV-Fan bezeichnen. Und als solcher trifft mich die derzeitige Lage meines Vereins natürlich schon.
Als HSV-Fan ist man natürlich einiges gewohnt in den letzten Jahren. Die Hoffnung auf internationale Plätze war ja schon seit langem nicht mehr gegeben. Aber wenigstens konnte man am Ende der Saison gefühlt sicher sein, dass man irgendwo zwischen Platz 13 und 15 landet.
Aber was einem dieser Saison geboten wird, übersteigt doch alles. Von einer Niederlage in die nächste zu taumeln, ein Trainer, der keinen guten Eindruck macht und Spieler, die am letzten Spieltag die wenigsten Kilometer aller Bundesligisten gemacht haben, um nur eine Sache herauszugreifen, die bei diesem Kader nicht stimmt.
Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen gibt es andauernd Gerangel zwischen Vorstand auf Aufsichtsrat und bei allen Akteuren, die sich dort pressewirksam zu Wort melden, hat man den Eindruck, es geht nur um sie selbst und nicht um den Verein.
So geht das nicht. Der HSV steuert Richtung Abstieg. Zwar meint der ein oder andere Kommentator, in der zweiten Liga könne man sich fangen, aber das ist ja eine müde Hoffnung. All diejenigen Spieler, die sich vorher noch absetzen können, werden das tun und der HSV steht mit weit weniger Geld und einer schlechteren Mannschaft in einer zweiten Liga. Und dass es dort kein Selbstgänger wird, zeigt doch die 0:3 Schlappe gegen einen Aufsteiger wie Herta.
Lieber HSV, wir können Freunde bleiben. Aber mehr ist gerade nicht drin. Vorher musst Du Einiges auf die Reihe kriegen.
Zusatz vom 10.02.: Der Aufsichtsrat hat am Sonntag getagt. Und es bleibt erstmal alles beim alten. Wie man in so einer Situation ein kräftiges „Weiter so“ ausrufen kann, erschließt sich mir nicht.