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Ranzige Butter

Nachdem ich mich erst kürzlich über die sehr fragwürdigen Folgen von Scherzbetreffen bei Überweisungen moquiert habe, bin ich heute über den Streit um ranzige Butter gestolpert.

Laut Medienberichten hatte eine Kundin ranzige Butter gekauft. Ärgerlich, fürwahr. Die Kundin brachte diese Butter zurück und bekommt, das war der Presse nicht zu entnehmen, wahrscheinlich entweder ihr Geld zurück oder neue Butter. Bis zu diesem Punkt ein normaler Vorgang, wie ich ihn von meiner Sozialisation und Geisteshaltung auch nachvollziehen kann. Für mich wäre der Vorgang nun abgeschlossen.

Jetzt passierte Folgendes: Die Kundin fragte mehrfach bei Aldi Nord nach  Laborergebnissen. Diese wollte Aldi nicht herausgeben, die Kundin ging zu Foodwatch und diese Organisation übernahm die Anwaltskosten für die Klage auf Herausgabe der Laborergebnisse. Aldi gab dann irgendwann die Ergebnisse doch heraus und die Kundin bekam ihre Auskunft.

Am liebsten würde ich jetzt wieder das Jackie Chan Meme bemühen: Mit was für Problemen beschäftigen wir uns eigentlich heute in dieser Gesellschaft? Zwei Päckchen ranzige Butter? Ernsthaft? Da war jetzt kein Rattengift drin oder Rasierklingen. Die war ranzig.

Ich für meinen Teil hätte die Butter wohl weggeschmissen. Für die 3,50 Eur0 wäre ich nicht nochmal zu Aldi gefahren. Beim nächsten Mal hätte ich dann in der Filiale Bescheid gesagt und neue Butter gekauft. Ist die in Ordnung, buche ich das als Einzelfall, ist die wieder nicht in Ordnung, kauf ich eben künftig woanders. Und gut ist.

Es geht mir nicht darum, das Recht der Kundin einschränken zu wollen – nur geht mir diese Denkweise vollkommen ab, dort irgendwelche Laborergebnisse haben zu wollen, mehrfach nachzufragen oder gar zu klagen. Und wenn sich dann solche und ähnliche Vorfälle häufen – und es Lobbyorganisationen gibt, die das auch noch unterstützen – dann frag ich mich wirklich, wo es gesellschaftlich hingeht.