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ESM und so

Ich muss gestehen, ich habe keine vernünftige und belastbare Meinung zu den derzeitigen Vorgängen und Plänen im Bereich der Finanzmärkte. Ich gebe das ganz unumwunden zu, denn ich halte das Thema für ausgesprochen komplex und habe bisher weder die Zeit noch die Muße gefunden, mich entsprechend einzuarbeiten und halte den alten Spruch „Wenn man keine Ahnung hat, dann einfach mal die Fresse halten“ für eine sehr brauchbare Maxime.

Aber, und das sei mir gestattet: Ich habe einfach als Bürger ein diffuses Gefühl der Unsicherheit, was dort noch kommen wird. Derzeit macht es eher den Eindruck, als würden die Maßnahmen immer gewaltiger, ohne, dass ich zwischendurch positive Meldungen vernehme.

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Politik mit Gefühl?

Heute habe ich im Rahmen der Wahlberichterstattung zur Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen  die Aussage gehört, Hannelore Kraft  hätte den Wählern „ein gutes Gefühl“ gegeben.

Solche Aussagen finde ich ganz furchtbar. Nicht etwa wegen dem Wahlergebnis, sondern weil offenbar tatsächlich dieser Faktor „Gefühl“ immer entscheidender wird.
Bin ich eigentlich der einzige, der mit „Gefühl“ in der Politik nichts anfangen kann? Der dieses „Gefühl“ für ein großes Problem in der Politik hält?

Ich bitte, mich nicht falsch zu verstehen: Gefühle sind etwas Tolles und mein Leben wäre sicher ärmer ohne sie, aber sie haben ihre Plätze. Und ich glaube, die Politik gehört nicht dazu. Ein Ministerpräsident muss mir kein gutes Gefühl geben, dafür gibt es im Ideafall den Partner und Freunde.

Ich habe immer versucht, Politik anhand von Fakten zu machen. Mein Grundsatz war und ist, politische Entscheidungen nach Kenntnis des Sachverhalts zu durchdenken und danach zu entscheiden.  Es gibt in der Politik für die Sachentscheidungen fast immer eine solide Zahlenbasis und anhand derer sollte man als Politiker entscheiden und als Wähler messen.

Ist das heutzutage zu viel oder zu wenig verlangt?