Gabriele Pauli hat ihr CSU-Parteibuch zurückgegeben. War das eine Überraschung? Ich weiss es nicht. War das klug? In ihrer Situation vielleicht schon. Ist es Zeichen von demokratischen Überzeugungen? Meiner Meinung nach nicht.
Die Politik in Deutschland ist geprägt durch Parteien. Seit über 50 Jahren hat es kein parteiloser Bewerber geschafft in den deutschen Bundestag oder in die Landtage einzuziehen. Dies mag man gutheißen oder auch nicht. Aber es ist einfach so. Aber wenn man es einfach über die Jahre offensichtlich nicht gelernt hat, sich selber einzuschätzen im politischen Sinne, zu wissen, wann welche Aussagen sinnvoll sind und welche nicht oder auch, wann man zu welche Aktionen stehen muss, auch wenn sie dämlich waren (Stichwort: Latexhandschuhe), dann sollte man die Konsequenzen ziehen und das Heil jenseits der Politik suchen. Auch wenn es platt klingt: Politik ist ein Handwerk und man muss bestimmte Handgriffe und Grundkenntnisse haben, um es unfallfrei ausüben zu können.
Und, sofern es halbwegs geregelt läuft, hat Politik sich in unserer latent abgeflachten Mediengeselschaft auch noch einen gewissen Rest an Würde bewahrt. Wenn man dann Auftritte veranstaltet wie eine bayrische Mischung aus Tatjana Gsell und Tokyo Hotel, dann sollte man sich nicht wundern, wenn man bei der Partei in Ungnade fällt.
Nun kann man sicherlich sagen, dies sei nicht in Ordnung. Dies möchte ich gar nicht bewerten, aber Frau Pauli hätte es zumindest vorhersehen müssen.