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Vorsätze für 2010

Normalerweise finde ich solche Vorsätze ja nicht so optimal. Bisher habe ich mir immer im Trubel der Silvesterfeierei ein paar Allgemeinplätze vorgenommen, die dann spätestens nach drei Tagen im Dunkel der Erinnerungen  untergegangen sind. Aber dieses Jahr werde ich die Vorsätze einfach bloggen, dann haben Sie eine gewisse Verbindlichkeit und ich kann sie selbst auch immer wieder nachlesen.
Das Jahr 2010 ist bei mir ausserdem noch doppelt „bevorsatzt“. Nicht nur, dass ein neues Jahr anfängt, es ist vielmehr auch das letzte Jahr, das ich mich altersmäßig noch in den Zwanzigern befinde. Dadurch, dass ich jahrendendzeitlich Geburtstag habe, laufen daher meine guten Vorsätze für 2010 und die Dinge, die ich bis zum meinem 30. Geburtstag noch erledigt haben will, zumindest die nächsten 360 Tage parallel, so dass ich diese auch unproblematisch in einem Blogpost zusammenfassen kann.

  • Was mein Studium anbetrifft, möchte ich gerne in 2010 mein Hauptstudium (nahezu) abschließen und somit scheinfrei zu sein. Das sollte machbar sein, wenn die nächsten Prüfungen gut laufen und ich im Sommersemester noch ein wenig Gas gebe. Dann werde ich im Herbst anfangen, meinen Schwerpunktbereich zu absolvieren. Und mich nach einem gescheiten Repetitor umzuschauen, um stramm Richtung Examen zu marschieren.
  • Was mein politisches Engagement angeht, werde ich mich dort konsolidieren und meinen Schwerpunkt auf die Kommunalpolitik legen. Schon vor einigen Monaten reifte in mir der Entschluss, dass ich an meinem 30. Geburtstag kein Amt mehr innerhalb der Jungen Union mehr innehaben möchte. Wer mehr zu den Gründen für diesen Vorsatz wissen möchte, kann mich gerne anschreiben. Vielleicht folgt auch noch ein Blogeintrag im Laufe des Januars.
  • Ich möchte wieder mehr Sport treiben und im Allgemeinen etwas gesünder leben. Sprich das ein oder andere Bier weglassen und dafür eine Paprika genießen. Oder so. Auch dies ist ein hehrer Vorsatz, denn ich mental seit Jahren mit mir herumtrage, aber 2010 wird er endlich umgesetzt.
  • Ich möchte gerne 2010 wieder Bundeswehrluft schnuppern. Nicht auf Dauer, aber eine Wehrübung wäre vielleicht gar nicht so schlecht. Dazu muss ich aber erst mal wieder die Maschinerie der Wehrverwaltung in Gang setzen, was sicherlich seine Zeit in Anspruch nehmen wird. Ich denke, das wird irgendwann in der zweiten Jahreshälfte aktuell werden.
  • Außerdem wird mein Privatleben künftig wieder mehr in den Fokus rücken. In den Jahren aktiver Mitarbeit in der Jungen Union habe ich viel zu oft Abende mit Freunden gegen Sitzungen mit Parteikollegen eingetauscht. (Vielfach übrigens ein schlechter Tausch…) Das soll nun anders werden.

Das solls auch schon gewesen sein, man soll es ja nicht übertreiben mit seinem Vorsätzen. Ich bin gespannt, ob ich alles umgesetzt bekomme!

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Glinde kriegt kein Kinderhaus

In Glinde gab es Bestrebungen des Kinderschutzbundes, dort ein Kinderhaus einzurichten. Nach dem bestehenden Haus in Bargteheide wäre dies das zweite Angebot im Kreis gewesen.
Nun wird nichts daraus, da der Deutsche Kinderschutzbund sich entscheiden hat, aufgrund der sehr zurückhaltenden Reaktion in Glinde, dieses Projekt nicht zu realisieren. Dazu hat die Bergedorfer Zeitung recht ausführlich berichtet. Auslöser dafür war eine ablehnende Stellungnahme von Sönke-Nissen-Park-Stiftung, Arbeiterwohlfahrt (AWO) und Südstormarner Vereinigung für Sozialarbeit (SVS), die auf der Sozialausschuss-Sitzung am 15. September verteilt worden war. Die drei genannten sind maßgeblich in der sozialen Arbeit in Glinde engagiert.
Da fasse ich mir doch schon an den Kopf: Wer erwartet denn tatsächlich in Zeiten knapper kommunaler Kassen (schöne Alliteration, wie ich finde), dass Träger, die sich ja maßgeblich durch Zuschüsse finanzieren, begeistert sind, wenn dort jemand etwas neues versucht, was man durchaus als Konkurrenz ansehen kann und die Befürchtung haben muss, dass die Mittel sich auf alle verteilen? Welche Verwaltung kann denn so etwas guten Gewissens verteilen? Welche Kommunalpolitiker können denn so etwas unkommentiert zur Kenntnis nehmen?
Das erinnert mich daran, den Frosch zu fragen, wenn ich den Sumpf trockenlegen will.

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Politik

Es gibt noch Hoffnung

Ich hatte die letzten Tage meinen Unmut über den Wahlausgang in Schleswig-Holstein in Bezug auf die Zweitstimme auf der einen Seite und dem Umgang meiner Parteispitze damit auf der anderen Seite kundgetan. Insbesondere der Landesausschuss war nicht nach meinem Gusto.
Gestern Abend war ich nun auf dem Schleswig-Holstein-Rat der Jungen Union (ein Pendant zum Landesausschuss). Dort war zu Gast der zwei Tage vorher zum Vorsitzenden der CDU-Landtagsfraktion gewählte Christian von Boetticher, dem zuerst einmal hoch anzurechnen ist, direkt nach der Wahl in einer Phase, in der er neben dem Fraktionsvorsitz einer Landtagsfraktion von 34 Mitgliedern, von denen ein Drittel neu im Parlament sitzt, auch noch zwei Ministerien zu leiten hat und stellvertretender Ministerpräsident ist, zur Jungen Union zu kommen. Das ist beileibe keine Selbstverständlichkeit.
Es war eine wirklich gute Diskussion. Ich bin ja nun auch schon eine Weile in der Jungen Union und bin zu einer Zeit in die JU eingetreten, als Christian noch vor der Wahl zum Europaparlamentarier stand. Trotzdem schafft er es, mich immer noch positiv zu überraschen. Die Rede gestern war ausgesprochen gut und auch die folgende Diskussion mit den Delegierten der JU.
Was für mich insbesondere Anlass zu dem oben genutzten Titel gab, war die Tatsache, dass ich wirklich den Eindruck hatte, dass meine Sicht der Dinge nicht ausgeblendet, sondern nach Abwägung anders entschieden wurde. Und das ist für mich in Ordnung. Ich kann sehr gut damit leben, wenn Argumente abgewogen werden und dann anders entschieden wird, als ich es tue. Das macht eine Partei ja auch aus, auch wenn es ansonsten weniger die strategischen Ausrichtungen, sondern eher inhaltliche Fragen sind, bei denen ich mir andere Nuancierungen wünsche. Auf jeden Fall bin ich deutlich positiver gestimmt als noch vor zwei Tagen.

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Politik

Chance vertan

Ich hatte ja am Wahlabend bereits in einem Blog-Eintrag deutlich Worte für den gestrigen Landesausschuss gewünscht. Nicht etwa, weil ich irgendeinem der gewählten Abgeordneten das Mandat nicht gönne. Aber deswegen, weil das Gesamtergebnis nicht zufrieden stellen kann und ich es für verfehlt halte, einfach ein „Weiter So!“ bei dem schlechtesten Ergebnis seit knapp 60 Jahren zu postulieren. Ich gebe zu, ich hatte im Vorfeld keine großen Erwartungen an diesen Landesausschuss. Aber das, was ich dort gestern erleben durfte, hat selbst mich etwas, nun sagen wir mal, irritiert. Natürlich ist es vollkommen legitim, schöne Bilder für die Presse zu produzieren und unseren Ministerpräsident zu feiern. Aber dann hätte man sich den TOP Wahlanalyse echt sparen können. Statt dessen wurde durch die Blume schnell noch mal Frank Sauter argumentativ in die Ministerpipeline geschoben – die Begründung, dass Lübeck ja sonst nicht mehr vertreten ist, finde ich übrigens sehr gruselig – und ansonsten viel und gerne geklatscht. Eine solche Verschwendung von Lebenszeit habe ich selten erlebt in dieser Partei. Dies beschreibt eigentlich den ganzen Landesausschuss, denn neben Reden von Peter Harry Carstensen und Christian von Boetticher war dann auch schon wieder Schluss.
Fazit: Zweieinhalb Stunden Fahrzeit im Regen durchs halbe Land, um dann 50 Minuten Kulisse für gute Pressebilder abzugeben.

Ich weiss übrigens nicht, wie häufig ich noch solche Blogeinträge verfassen werde. Es ist nämlich mehr als befremdlich, dass aus vielen Ecken für kritische Worte Unverständnis oder gar Maßregelungen folgen. Da ich zwar immer wieder in Gesprächen Zustimmung höre, aber ansonsten Schweigen im Walde herrscht, sehe ich einfach keinen Sinn mehr darin, mich als Mitglied darüber negativ zu äußern, wenn alle anderen das Ganze hinnehmen oder sogar als gut verkaufen wollen. Die Zeit, die mir statt dem Bloggen über Politik bleibt, nutze ich lieber dazu, mir Gedanken über meinen Verbleib in dieser Partei zu machen.

Nachtrag vom 02.10.09: Ich komme gerade vom Schleswig-Holstein-Rat der JU. Dort war unser CDU-Landtagsfraktionsvorsitzender Christian von Boetticher zu Gast. Es war wirklich eine gute Diskussion zur Wahlanalyse, bei der auch einige meiner Bedenken angesprochen wurden. Morgen werde ich dazu sicher noch bloggen, aber soviel in Kürze: Ich bin deutlich zufriedener. Es wurden andere Schlussfolgerungen gezogen, als ich sie gezogen habe, aber es wurde zumindest auch in der Führung abgewogen. Das ist schon was wert.