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Politik mit Gefühl?

Heute habe ich im Rahmen der Wahlberichterstattung zur Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen  die Aussage gehört, Hannelore Kraft  hätte den Wählern „ein gutes Gefühl“ gegeben.

Solche Aussagen finde ich ganz furchtbar. Nicht etwa wegen dem Wahlergebnis, sondern weil offenbar tatsächlich dieser Faktor „Gefühl“ immer entscheidender wird.
Bin ich eigentlich der einzige, der mit „Gefühl“ in der Politik nichts anfangen kann? Der dieses „Gefühl“ für ein großes Problem in der Politik hält?

Ich bitte, mich nicht falsch zu verstehen: Gefühle sind etwas Tolles und mein Leben wäre sicher ärmer ohne sie, aber sie haben ihre Plätze. Und ich glaube, die Politik gehört nicht dazu. Ein Ministerpräsident muss mir kein gutes Gefühl geben, dafür gibt es im Ideafall den Partner und Freunde.

Ich habe immer versucht, Politik anhand von Fakten zu machen. Mein Grundsatz war und ist, politische Entscheidungen nach Kenntnis des Sachverhalts zu durchdenken und danach zu entscheiden.  Es gibt in der Politik für die Sachentscheidungen fast immer eine solide Zahlenbasis und anhand derer sollte man als Politiker entscheiden und als Wähler messen.

Ist das heutzutage zu viel oder zu wenig verlangt?

Von Patrick

Mittlerweile 40, Kind der 80er. Macht beruflich was mit Politik Hat früher mal defensives Mittelfeld gespielt - da wo man Strecke macht. Bloggt mit wechselnder Intensität seit 2000. Mehr (und weniger) Wissenswertes findet sich unter "Der Blog und sein Autor".

3 Antworten auf „Politik mit Gefühl?“

Sehe ich ganz anders. Das Ziel von Politik ist, daß es den Menschen gut geht. Sie sollen sich also wohlfühlen. Gut gehen und sich wohlfühlen sind Gefühle. Natürlich sind diese Gefühle letztlich auch an die Befriedigung ganz handfester Bedürfnisse gebunden wie genug zu essen und zu trinken und ein Dach über dem Kopf. Aber letztlich ist es oberstes Ziel der Politik, dieses Gefühl, daß es ihnen gut geht, bei den Menschen zu erzeugen. Die Sachebene ist letztlich nur der Weg zu diesem Ziel.

Letzten Endes kann sich ja jeder gut fühlen, das ist vollkommen in Ordnung. Nur leider zeigt die derzeitige Politik immer wieder, dass dieses „letztendliche Wohlfühlen“, also die Langfristperspektive zugunsten von populistischen „Mich-haben-Alle-Lieb“-Aktionen aufgegeben wird.

Da gebe ich dir Recht. Und das zieht sich durch alle Parteien. Da würde ich aber eher sagen, daß das Gefühlsduselei ist. Und die ist im Gegensatz zum Gefühl – worunter ich z. B. auch Einfühlungsvermögen in die Nöte der Menschen zähle – wirklich fehl am Platze

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